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Peine-Dungelbeck/ 950-Jahr-Feier:
Dungelbeck ließ Begriff Heimat spürbar werden


Eindrucksvolle Festwagen fuhren durch Dungelbeck.



Heimat – die Verbundenheit von Geist und Seele mit einem Ort – ließen die Dungelbecker anlässlich der Geburtstagsfeierlichkeiten spürbar werden. Die Gäste merkten das bereits bei der Anfahrt zum Festzelt. Aufwändig gebundene Festpforten säumten die Straßen. Im Zelt pflegten die Dungelbecker ihre Gemeinschaft mit Volkstänzen, Musik, der Festrede sowie Grußworten, und ließen sich Braten, Bier und Alkoholfreies schmecken.

„Dungelbeck, mein Heimatort“ singen die Pisserdohlen, legen mit „In Dungelbeck sind wir zu Haus“ noch eine Dorfhymne drauf und verbuchen den ersten Riesenapplaus des Abends. Ortsbürgermeister Bernd-Detlef Mau spricht in seiner Begrüßung den Wandel vom Ackerbürgerdorf zur heutigen modernen Ortschaft an. Gespräche rund um die Ortschaft kommen an den Tischen auf, die in den Dorffarben Gelb und Rot geschmückt sind. Der Kirchenchor singt. Dann spricht Landtagsvizepräsident Ulrich Biel. Die Bedeutung dieses Jubiläums sei daran zu ermessen, dass eine Weltstadt wie Sankt Petersburg unlängst mit großem Aufwand ihren 300. Geburtstag gefeiert habe.

Biel schlägt in seiner Festrede den Bogen zwischen Heimat, Globalisierung, Stadt, Land sowie Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Ortschaft. Auf Grund der hohen Wohnqualität, landschaftlich reizvoller Umgebung, seines funktionierenden Vereinslebens und vorbildlicher kommunaler Einrichtungen, sei Dungelbeck ein Ort, an dem Menschen gerne lebten.

Verwandtschaftsbande und Familientraditionen seien vielfach noch ausgeprägt, viele Haushalte übernähmen soziale Verpflichtungen wie etwa in der Feuerwehr oder bei der Gestaltung von Dorffesten. Aber: „Unsere Zukunft wird, so befürchte ich, eher von Einschränkungen und Verzicht als von Zuwächsen geprägt sein“, sagt Biel mit Blick auf Niedersachsen und seine Kommunen.

Zeit für’s Niedersachsenlied: Der Musikverein Edemissen stimmt an, die Besucher singen lauthals dazu. Brauchtum pflegen auch die „Dungelbecker Deelen Danzers“, die sich anlässlich des Dorfjubiläums zusammengefunden haben und Volkstänze aufführen.

Peines Bürgermeister Udo Willenbücher nennt Dungelbeck die viertälteste Ortschaft im Stadtgebiet, 200 Jahre älter als die Kernstadt. „Wenn es früher brannte, war jede Hand zum Löschen da, brennt es heute im übertragenen Sinn, finden die Dungelbecker auch zusammen“, so Willenbücher. Die Gemeinschaft verbindet auch die Tanzkreis-Damen des TSV, die zwischendurch Modernes bieten.

Verbundenheit mit dem Kreis ist Rosemarie Leunig, stellvertretende Landrätin, wichtig. Sie überreicht dem Ortsbürgermeister ein Landkreis-Wappenbanner für öffentliche Anlässe. „Dungelbeck, Glück Auf“ bleibt da noch dem Bundestagsabgeordneten Hubertus Heil zu wünschen übrig, bevor die Hartbrothers – zehn Dungelbecker Urgesteine in Trachtengarderobe – Frohsinn verbreiten. Geist und Seele lassen sie dabei immer in Dungelbeck.

Birthe Kußroll-Ihle, Peine-Dungelbeck

17.08.2003 20:53
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