Neuer Heimatverein konkurriert nicht mit Ortsvereinen
30 Mitglieder traten bei Gründungsversammlung ein / Karl-Wilhelm
Schubert zum Vorsitzenden gewählt / Jahresbeitrag liegt bei 15
Euro
„Juristisch abgeklopfte
Satzung“
Peine-Dungelbeck (el). Ein Auftakt nach Maß: Gleich 30 der
35 Gründungsmitglieder traten dem Heimatverein Dungelbeck bei, der
jetzt aus der Taufe gehoben wurde. Einstimmig wählte die Versammlung
Karl-Wilhelm Schubert zum Vorsitzenden. Sein Stellvertreter ist Kai
Burgdorf. Der Vorsitzende, Mitglied des Ortsrates und
Vorsitzender des evangelischen Kirchenvorstandes, rief dazu auf,
jetzt neue Mitglieder zu gewinnen. Den Jahresbeitrag von 15 Euro
bezeichnete er als erschwinglich. Das Eintrittsalter beträgt 16
Jahre. „Wir haben vorher mit allen Ortsvereinen gesprochen. Sie
sehen in dem neuen Heimatverein keine Konkurrenten. Ohne diese
einvernehmliche Zustimmung hätten wir die Gründung nicht
angeschoben“, versicherte Ortsbürgermeister Bernd-Detlef Mau.
Außerdem soll sich der neue Verein „gewisser Dinge“ aus dem
Dorferneuerungskonzept annehmen. Der Heimatverein schreibt sich
Pflege, Förderung und Erhaltung des heimatkundlichen und kulturellen
Lebens des Dorfes ebenso auf die Fahne wie die Erforschung und
Dokumentation der Ortsgeschichte. Doch einige Teilnehmer der
Gründungsversammlung hielten diese Absichten in der Satzung für „ein
bisschen dünn“. Vermisst wurde eine konkrete Aufgabenbeschreibung,
wie sie etwa in der Satzung des Kreisheimatbundes verankert ist.
Keine Bedenken gab es aus den Reihen der Gründungsversammlung,
einige präzisierte Aufgaben in der Satzung zu berücksichtigen. Dazu
gehören beispielsweise: Sammlung von Materialien (Schrift, Bild,
Ton, Gegenstände); Vorträge/Ausstellungen; Erforschung der
heimischen Mundart; Mitwirkung bei Denkmalpflege, Gestaltung des
Ortsbildes, sowie bei Maßnahmen für Natur/-Landschaftsschutz. Nur in
einem Punkt der Satzung kam die Gründungsversammlung nicht auf einen
gemeinsamen Nenner. Laut Entwurf ist der Vorstand nicht
verpflichtet, dem schriftlichen Antragsteller, der in den
Heimatverein eintreten will, im Falle einer Ablehnung die Gründe zu
nennen. Kritiker merkten an, dass jede Behörde oder andere
Einrichtung die Ablehnungsgründe mitteilt. Dann habe der Betroffene
Gelegenheit, darauf zur reagieren. Ortsbürgermeister Mau wies darauf
hin, dass die die Heimatvereins-Satzung auf einer „juristisch
abgeklopften Mustersatzung“ basiere. Eine eindeutige Mehrheit sprach
sich dagegen aus, den Vorstand grundsätzlich zu verpflichten, die
Gründe für die verweigerte Aufnahme eines Mitgliedes
mitzuteilen. Einmütig und jeweils ohne Gegenkandidaten wählten
die 30 Mitglieder des neuen Heimatvereins den Vorstand. Diesem
Gremium gehören neben Schubert (Vorsitzender) und Kai Burgdorf
(Stellvertreter) außerdem noch an: Walter Kühne (Schatzmeister),
Friedhelm Behrens (Stellvertreter); Hella Heubach-Diercks
(Schriftführerin), Ilse Horstmann (Stellvertreterin). Kassenprüfer
sind Bettina Kühne und Peter Westphal.
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